STARKREGENEREIGNISSE IN ALHEIM

Starkregenereignisse in Alheim

„Den Klimawandel gibt es nicht.“

„Heiße Sommer und Starkregen gabs auch früher schon.“

„Wird bestimmt wieder der heißeste Juni des Jahres, obwohl es nur geregnet hat.“

Kennen Sie solche Aussagen? Je schlimmer die Klimakrise zur Realität wird, desto heftiger die Verweigerungshaltung, diese Realität anzuerkennen. Bernd Ulrich schreibt dazu in seinem Essay vom 03.06.2024 in der Zeit treffend: „Bevor wir untergehen, drehen wir durch.“ Ja, Starkregen gabs auch früher. Aber eben nicht in dieser Häufigkeit. Solche Ereignisse gab es alle paar Jahre mal. Gerade erleben wir sie im Abstand von zum Teil wenigen Wochen. Letztes Jahr hat es Alheim hart getroffen, vor kurzem die Katastrophe in Süddeutschland, nun Bebra. Auch in Alheim kam wieder viel Wasser in den letzten Tagen vom Himmel. In Bebra hat auch die Alheimer Feuerwehr ihren Dienst getan und unterstützt – dafür an dieser Stelle ein großes Danke an die Kameradinnen und Kameraden, die selbst ins Risiko gehen, um uns alle zu schützen.

Der Klimawandel ist real. Auch Deutschland trifft es nach aktuellen Prognosen besonders hart. Und wir sind nicht wirklich vorbereitet. Wir müssen lernen mit dieser Realität zu leben.

Was tun wir in Alheim?

Kurzfristig setzen wir Flutgräben, insbesondere in den Gefahrenzonen, instand und versuchen mit pragmatischen Lösungen das Wasser in Schach zu halten. An besonders gefährdeten Stellen müssen wir versuchen, so kurzfristig, wie es eben möglich ist, die Kanalisation in die Lage zu versetzen, mehr Wasser aufnehmen zu können.

Zudem bin ich mit dem studentischen Team um Prof. Dr.-Ing. Beinke von der Hochschule Fulda im Gespräch. Ziel ist die Entwicklung eines Sensorsystems zur Frühwarnung bei Hochwasserlagen.

Der Hessenforst hat in unseren Wäldern darüber hinaus das Anlegen von Mulden an Wegrändern im Blick. Dies hat zum Ziel das Wasser dort zu halten, wo es herunterkommt.

Klar muss aber auch sein, dass wir zwar in der Regel mit solchen Ansätzen das Wasser für eine zusätzliche Zeit aufhalten können – bei Wassermengen, wie wir sie derzeit erleben, werden aber auch solche Lösungen nach einer gewissen Zeit an ihre Grenzen stoßen und das Wasser nicht mehr aufhalten können.

Mittlerweile wurde ein Krisenstab Katastrophenschutz eingerichtet, dem unter anderem auch Vertreter der Feuerwehr beiwohnen. Zudem arbeiten wir im Sinne langfristiger Lösungen aktuell an einem geförderten Starkregenrisikomanagement. Darin werden Gefahren identifiziert und Gegenmaßnahmen entwickelt. Das braucht natürlich Zeit, bietet aber am Ende auch eine gut durchdachte und langfristige Lösung.

Bleiben Sie zuversichtlich!

Herzliche Grüße

Dr. Andreas Brethauer

Bürgermeister